Ein Brief an Dich
Hallo, ich bin‘s! Dein Atem. Es ist schon eine Weile her, dass wir ganz bewusst Zeit miteinander verbracht haben, findest du nicht?
Ich bin so gern mit dir zusammen. Du nimmst mich überall mit hin und ich darf an allem teilhaben. An all den schönen Dingen, die du erlebst. Und auch an all den Dingen, die dich traurig und dir Angst machen.
Wenn du aufgeregt bist und dich über etwas freust, dann kann das manchmal ganz schön Arbeit sein mitzuhalten. Das ist aber völlig in Ordnung, denn es fühlt sich toll an, wenn du glücklich bist. Ich bin aber auch gerne bei dir, wenn es dir nicht so gut geht. Ich liebe es, dir die Kraft zu schenken, die du dann brauchst. Ich möchte dein Zufluchtsort sein, an den du dich jederzeit wenden kannst, wenn du Ruhe und etwas Frieden suchst.
Ich bin immer ganz fasziniert, was du so alles machst und schaffst. Das ist ganz schön beeindruckend, wie du alles meisterst. Ich kann auch merken, dass dir das ein oder andere manchmal zu viel wird. Dann achtest du gar nicht mehr so richtig auf mich. Und ab und zu habe ich das Gefühl, dass du dir vielleicht zu viel vornimmst. Du setzt dich dann richtig unter Druck. Das merke ich, weil dein Körper dann ganz anders wird. Und ich habe dann kaum noch Platz. Dabei brauchst du mich jetzt doch am meisten.
Ich finde es schön, wenn du dich an mich erinnerst. Das macht mich richtig glücklich. Du schenkst mir dann ganz viel Aufmerksamkeit und bist ganz bei mir. Und ich bin ganz bei dir. Und mit jedem Atemzug schenkst du mir Raum. Ich darf mich dann ausweiten und das tun, was ich am besten kann – deine Lebensenergie sein.
Es ist so schön zu sehen, wie du dann aufblühst und dich spürst. Ja, du nimmst dich und auch mich dann wieder so richtig wahr. Alles fließt dann. Manchmal auch Tränen. Aber das ist in Ordnung. Es ist sogar richtig gut, denn es befreit dich und hilft dir deine Wunden zu heilen. Und dann ist noch mehr Platz für mich da und ich darf wieder für dich da sein. Dann bist du völlig im Gleichgewicht. Ich liebe diese Momente. Dann ist alles möglich. Dann denkst du an nichts, sondern bist einfach da. Und ich merke, wie gut das deinem Körper tut.
Kannst du dich an das letzte Mal erinnern, als es dir so ging?
Ich weiß, das Leben kann manchmal Angst machen. Ich weiß auch, dass du dir manchmal wünschst, dass sich nicht schon wieder etwas ändern soll. Und gleichzeitig sehnst du dich danach, dass es anders wird, oder nicht? Trau dich. Nutze mich. So lange du lebst, bin ich bei dir. Du musst mir nur den Raum geben, den ich brauche, damit ich dir dienen kann. Das kann ich leider nicht immer alleine. Dafür brauche ich deine Hilfe.
Dein Körper wird dir den Weg zeigen. Höre auf ihn. Spüre, was ihm guttut. Und tu auch deiner Seele Gutes. Wir drei sind ein unschlagbares Team, wenn wir zusammenarbeiten dürfen. Lass uns für dich da sein. Zusammen können wir allem begegnen, was auf dich wartet. Wenn du lernst, mir zu vertrauen, dann lernst du auch, dir wieder zu vertrauen. – Ich hab Dich lieb.
Cordula Gehm, Yogalehrerin & Atempädagogin
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