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Ernährung im Ayurveda + Ayurveda-Ernährungstipp: Zur Darmgesundheit

Aufnahme, Umwandlung und Abgabe von Stoffen sind entscheidende Merkmale des Lebens. Durch eine zuträgliche Ernährung werden dem Organismus Substanzen zugeführt, die er für die Aufrechterhaltung der Lebensvorgänge benötigt: Energiehaushalt, Gewebeaufbau, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden.

Der Körper ist ein System im Fluss. Dies war im Ayurveda bereits vor einigen tausend Jahren bekannt und ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. So werden die Zellen der Darmschleimhaut alle 14 Tage neu gebildet, die roten Blutkörperchen in 4 Monaten erneuert und ca. 98% aller Körper-Atome in 7 Jahren ausgetauscht. Somit haben also Nahrungsmittel mit ihren jeweiligen Eigenschaften einen wesentlichen Einfluss auf das bestehende Milieu im Körper und sind an der Entstehung von Gesundheit bzw. krankhaften Prozessen beteiligt. Nicht zu vergessen ist ihre Wirkung auf die psychische Verfassung eines Menschen.

Das komplexe System der ayurvedischen Ernährungslehre sieht jeden einzelnen Menschen in Bezug zu seinem individuellen Stoffwechsel sowie seiner Auswahl und Qualität der täglichen Nahrung. „Gesund“ ist dabei alles, was der persönlichen Konstitution (Dosha) und optimalen Energiegewinnung zuträglich ist, denn das Verdauungsfeuer (Agni) brennt entsprechend der individuellen Konstitution mehr oder weniger stark. Physische und psychische Belastungen sowie ungünstige Nahrungsmittelkombinationen wirken unmittelbar auf Agni und führen in Folge zu einer Schwächung, Instabilität oder Überreaktion der Stoffwechselvorgänge.
Auch innerhalb der Ayurveda-Medizin spielt die passende Ernährung eine wichtige Rolle, da sie maßgeblich den Heilungserfolg des ganzheitlichen Therapieansatzes bestimmt.

In der ayurvedischen Ernährung werden gegarte Speisen bevorzugt. Ihre Zubereitung mit verdauungsfördernden Gewürzen erleichtert dem Organismus die Verwertung und Aufspaltung der Nährstoffe. Ideal ist es, mittags die Hauptmahlzeit einzunehmen, möglichst frisch zubereitet aus regionalen Zutaten. Ein breites Spektrum der vorhandenen Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb) kitzelt den Gaumen und belebt die Sinne. Besonders vielseitig sind die Speisenzubereitungen in der vegetarischen Ayurveda-Küche: Wenn Fleisch, Fisch und Eier reduziert werden, können abwechslungsreiche Menüs mit allen Arten von Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten (Eiweißquelle!), Fetten, Nüssen, Trockenfrüchten, Salaten sowie Süßspeisen zusammengestellt werden.

Christina Blank, Heilpraktikerin

Ayurveda-Ernährungstipp: Zur Darmgesundheit

Die Verdauung hat nach der ayurvedischen Gesundheitslehre einen hohen Stellenwert. Denn es ist nicht nur wichtig, was du isst, besonders wichtig ist, was du verdaust. Bei einer optimalen Verdauung kann jeden Tag neues, gesundes Körpergewebe entstehen.

Einige Regeln gelten für alle Konstitutionstypen gleichermaßen. Sie sorgen für eine gute Verwertung der Nahrung und heben dadurch auch den Energiepegel des Körpers:
Regelmässig essen, am besten 3 Mahlzeiten am Tag, die Hauptmahlzeit zur Mittagszeit. Das Essen an die Jahreszeit anpassen (im Sommer leichtere Kost). Mindestens 2/3 der Nahrung im gekochten Zustand essen, speziell am Abend. Nicht unter Stress, an unruhigen Orten und unter starken Emotionen essen.
Auf die Nahrungssmenge achten: Den Magen 2/3 füllen (1/3 festes,1/3 flüssig) und 1/3 leer lassen.

Am besten nur Warmes trinken (vor oder nach dem Essen).
Warmes Wasser hat eine verdauungsfördernde Wirkung.
Überessen und zu schweres Essen dringend vermeiden. Unverträgliche Nahrungsmittelkombinationen vermeiden, z. B. Joghurt mit Früchten. Die im Ayurveda wichtigen Gewürze wie Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander, Asafoetida, Kurkuma etc. helfen die Verdauung anzuregen.

Uwe Schewe, Heilpraktiker | www.ayurveda-hannover.org